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Rheinland-Pfalz fällt weiter zurück – Bildungsminister Teuber muss Kurs wechseln

Der neue IQB-Bildungstrend 2024 ist ein Weckruf für die Bildungspolitik in Rheinland-Pfalz. Die Ergebnisse zeigen deutlich: Schülerinnen und Schüler im Land bleiben in Mathematik sowie in den naturwissenschaftlichen Fächern Biologie, Chemie und Physik unter dem Bundesdurchschnitt.


„Wenn immer mehr Neuntklässler die Mindeststandards in Mathematik und Naturwissenschaften verfehlen ist das ein bildungspolitischer Notstand“, erklärt die stellvertretende Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Jenny Groß. „Auch in anderen Kompetenzbereichen zeigt sich ein besorgniserregender Trend: Der seit 2015 anhaltende Rückgang der Leistungen im Fach Deutsch, insbesondere bei der Lesekompetenz, wird vor allem auf eine unzureichende Sprachförderung zurückgeführt und wirkt sich spürbar auf die Ergebnisse in allen Fächern aus.“
„Die IQB-Ergebnisse belegen schwarz auf weiß, dass die Bildungspolitik in Rheinland-Pfalz unsere Kinder nicht ausreichend auf Ausbildung, Beruf oder Studium vorbereitet. Nach fast zehn Jahren MINT-Initiative ist der Leistungsabfall ein Armutszeugnis. Wenn Schülerinnen und Schüler im IQB-Bildungstrend zurückfallen, zeigt das: Die Hochglanz-Programme des Landes greifen in der Fläche nicht.“
Trotz aller von der Landesregierung präsentierten Erfolgsprojekte – etwa der MINT-Regionen, Exzellenzschulen oder des neuen MINT-Hub Rheinland-Pfalz – zeigt die Studie, dass es bislang nicht gelingt, die MINT-Förderung in messbare Kompetenzzuwächse umzuwandeln. „Mathematik und Naturwissenschaften, aber gerade auch Sprachkenntnisse, sind wichtige Schlüsselkompetenzen für Ausbildung und Beruf“, warnt Groß. „Wenn Rheinland-Pfalz hier den Anschluss verliert, gefährdet sie die Zukunftschancen und Innovationskraft unseres Landes.“
Die CDU-Landtagsfraktion fordert von Bildungsminister Sven Teuber ein sofortiges Gegensteuern und legt konkrete Maßnahmen vor:


• Sprachstandserhebungen für alle viereinhalbjährigen Kinder.
• Verbindliche Lernstandserhebungen ab Klasse 5, um Defizite frühzeitig zu erkennen.
• Mehr Fachlehrkräfte in Mathematik und Naturwissenschaften durch gezielte Nachwuchsprogramme und attraktivere Arbeitsbedingungen.
• Multiprofessionelle Teams, um Lehrkräfte zu entlasten und individuelle Förderung zu stärken.
• Intensivklassen für Schülerinnen und Schüler mit sprachlichen Defiziten, damit sie in den Regelunterricht integriert werden und damit auch in den MINT-Fächern besser mitkommen können.


„Unsere Lehrkräfte leisten Großes – sie dürfen nicht länger allein gelassen werden“, mahnt Groß. „Minister Teuber muss endlich handeln. Ein ‚Weiter so‘ ist unverantwortlich.“
Zugleich fordert die CDU-Landtagsfraktion, dass die Landesregierung bis zum Frühjahr einen konkreten Maßnahmenplan zur Stärkung der Sprach- und MINT-Kompetenzen vorlegt – mit klaren Zielen, Evaluationsmechanismen und transparenter Wirkungskontrolle. „Es reicht nicht, Studien zur Kenntnis zu nehmen – wir müssen handeln“, so Groß abschließend. „Rheinland-Pfalz braucht eine echte Bildungsoffensive, die Leistung, Chancengerechtigkeit und Qualität wieder in den Mittelpunkt stellt.“