
Zukunftssichere Patientenversorgung
Nahezu 10.000 stationäre Patienten pro Jahr und mehr als 57.000 Menschen, die ambulant versorgt werden – von mehr als 590 Mitarbeitenden. Was genau hinter diesen Zahlen steht, darüber informierten sich der CDU-Direktkandidat für die Bundestagswahl, Harald Orthey, und die Landtagsabgeordnete Jenny Groß (CDU) im Evang. Krankenhaus Dierdorf/Selters (KHDS). In Selters trafen sie sich mit dem KHDS-Verwaltungsratsvorsitzenden Rolf-Peter Leonhardt, Geschäftsführer Guido Wernert sowie dessen Stellvertreter Jörg Geenen. Aktuelle Themen wie die Krankenhausreform, die medizinische Versorgung im Westerwald und die Bedeutung des KHDS für die Patientenversorgung standen auf der Agenda. „Mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl und die kommende Legislatur sehe ich dringenden politischen Handlungsbedarf für das gesundheitspolitische Reformvorhaben. Ich möchte mir die Erfahrung und Expertise der KHDS-Verantwortlichen zu Nutze machen, um das Gesundheitssystem im Westerwald zukunftsfähig aufzustellen und die stationäre und ambulante Versorgung der Menschen dauerhaft zu sichern,“ so Harald Orthey.
Ein wesentlicher Faktor für die Leistungsfähigkeit des Evangelischen Krankenhauses Dierdorf/Selters ist die klare Strukturierung der medizinischen Fachabteilungen: Während die Neurologie incl. einer zertifizierten Schlaganfalleinheit und die Innere Medizin am Standort Selters konzentriert sind, befinden sich die chirurgischen Fachabteilungen in Dierdorf. „Diese bewusste Spezialisierung verhindert ineffiziente Doppelstrukturen, sorgt für eine optimale Nutzung der Ressourcen und ermöglicht eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung. Gleichzeitig wurde das Krankenhaus durch stetige Investitionen modernisiert und auf dem neuesten Stand der Technik gehalten.“, erklärte der Verwaltungsratsvorsitzende Rolf-Peter Leonhardt.
Ein weiterer unverzichtbarer Pfeiler ist der Auf- und Ausbau der ambulanten medizinischen Versorgung durch die angeschlossenen MVZ-Praxen (Medizinische Versorgungszentren). Die MVZ Dierdorf/Selters ermöglichen es Patienten, wohnortnah fachärztliche Behandlungen in verschiedenen Disziplinen zu erhalten. Durch die enge Verzahnung mit der Klinik wird eine durchgängige Betreuung von der ambulanten Versorgung bis zur stationären Behandlung gewährleistet.
Forderung nach nachhaltiger Krankenhauspolitik für den ländlichen Raum Im Rahmen des Besuchs wurden vor allem die aktuellen Herausforderungen im Krankenhauswesen hinsichtlich der geplanten Krankenhausreform diskutiert. Landtagsabgeordnete Groß und Orthey waren sich einig, dass es für eine flächendeckende Patientenversorgung seitens der politisch Verantwortlichen unerlässlich ist, die finanzielle Basis der Kliniken unverzüglich zu stärken, strukturelle Anpassungen planvoll durchzuführen und Bürokratie abzubauen. Erhebliche Risiken berge der zunehmende Abbau von Bettenkapazitäten, hervorgerufen durch den derzeit stattfindenden „kalten Strukturwandel“.
„Die Betten, die heute aus wirtschaftlichen Zwängen heraus abgebaut werden, fehlen in Zukunft. Die demografische Entwicklung, die einen steigenden Bedarf an stationärer Versorgung mit sich bringt, wird hierbei von der Politik leider außer Acht gelassen. Statt kurzfristiger Einsparungen braucht es eine nachhaltige Krankenhauspolitik, die den ländlichen Raum nicht vernachlässigt,“betonte der KHDS-Geschäftsführer Guido Wernert. Der stv. Geschäftsführer Jörg Geenen lenkte den Blick auf den dringend erforderlichen Bürokratieabbau um das Fachpersonal zu entlasten und die Patientenversorgung zu verbessern.
Jenny Groß MdL und Harald Orthey forderten für den Westerwald eine umfassende Krankenhausplanung und resümierten: „Im KHDS haben Managementqualitäten mit dem festen Ziel, eine qualitativ hochwertige und zukunftssichere Patientenversorgung zu gewährleisten, die erfolgreiche Entwicklung des Krankenhauses geprägt. Das kann beispielgebend für den Westerwald sein. Bei der Krankenhausreform, die über die die Köpfe der Praktikerinnen und Praktiker in den Klinken vor Ort hinweg durchgesetzt wurde, muss endlich ein ernsthafter Dialog mit den Klinikexperten der Region stattfinden.“ Die beiden Politiker sicherten zu, sich auf Landes- und Bundesebene für eine nachhaltige Unterstützung einzusetzen und den Austausch in Zukunft fortzuführen – für die Gesundheit der Menschen in der Region.