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Fortbestand der Familienferienstätten in Gefahr!

 „Es brennt uns die Hütte!“ - Feriendorf Hübingen vor dem Aus?

Die jüngste Aussage der Bundesregierung hat weitreichende Folgen für die fünf Familienferienstätten in Rheinland-Pfalz. Durch die massiven Kürzungen angesichts des Kabinettsbeschlusses der Ampelregierung in Berlin für den Bereich Zuschüsse zum Bau, zur Modernisierung sowie für Sanierungsmaßnahmen und zur Einrichtung von Familienferienstätten ist auch das jahrzehntelange und beliebte Familienferiendorf in Hübingen betroffen.

„Als örtliche Landtagsabgeordnete kenne ich das Haus aus meiner Zeit als Lehrerin und weiß um die Bedeutung des Feriendorfes. Diese Familienstätte ist nicht nur für Familien, Kinder und Jugendliche ein bekannter Ausflugsort, auch Vereine und die Bevölkerung im Westerwald nutzen die Einrichtung gerne. Gerade in Zeiten von Inflation, der Energiekrise und den Postcorona Themen, die die Kinder weiterhin beschäftigen, ist das Feriendorf als Bildungs-und Aufenthaltsort von großer Bedeutung,“ so Jenny Groß MdL.

Sie traf sich in Hübingen mit Michael Nagel, der seit April dieses Jahres sehr engagiert die Hausleitung inne hat. Nagel schildert der Landtagsabgeordneten ausführlich die mit der Kürzung der finanziellen Mittel verbundenen Konsequenzen: „Durch die geplanten Kürzungen ist die Existenz unseres Feriendorfs mittel- evtl. auch kurzfristig in Frage gestellt. Die bisherige Drittelfinanzierung der investiven Maßnahmen durch Bund, Land und Träger hat uns in den vergangenen Jahrzehnten geholfen, das Feriendorf zu erhalten und auf einem angemessenen baulichen Stand zu halten. Selbst das Aufbringen des Trägeranteils von 33% war und ist für uns bereits eine Herkulesaufgabe und nicht allein aus den Erlösen der Beherbergung zu erwirtschaften. Wir sind auch dabei schon auf Spenden angewiesen“, so Nagel.

Die letzte Renovierung liege bereits 15 Jahre zurück und neue Sanierungsmaßnahmen stehen an. Während eines Rundgangs über das Gelände in Hübingen hat Michael Nagel Jenny Groß MdL zeigen können, wie dringend die Sanierungen erfolgen müssen, wenn die Zahl der Übernachtungen steigen und die Energiekosten sinken sollen.
Von Wärmedämmung, der Erneuerung der Heizungsanlage, einer Dacheindeckung oder einer Erneuerung der Heizungssteuerung und weg mit alten Nachtspeicheröfen, die Sanierungsmaßnahmen sind enorm.
„2005 hat das Bistum sich aus der Trägerschaft verabschiedet und seitdem ist es der Förderverein, der sich hier beteiligt und die Kosten stemmt. Ohne unsere Mitarbeiter und die Ehrenamtlichen sähe es düster aus“, so Hausleiter Nagel. Für Groß und Nagel ist klar: Wenn die Bundesförderung gesenkt oder gar gestrichen wird, gehen die Lichter aus. Denn auch die steigenden Lebensmittel- und Personalkosten sind kaum zu bewältigen.

„Jenseits des Aspekts der Familienförderung halten wir vom Familienferiendorf deshalb den Einsparentwurf für energie- und wirtschaftspolitisch unsinnig. Sinnvoller wäre es, den Haushaltstitel in den kommenden Jahren auf Energieeinsparung und Nachhaltigkeit zu fokussieren und zu stärken“, so Nagel abschließend.

Gemeinsam mit vielen Menschen, zu denen auch die Landtagsabgeordnete Jenny Groß gehört, möchte er nun alle Hebel in Bewegung setzen und sich gegen die Mittelkürzung einsetzen.

Zwischenzeitlich hat sich Jenny Groß im zuständigen Ausschuss des rheinland-pfälzischen Landtages für den Fortbestand der Landesfördermittel eingesetzt: „Während der Sitzung des Familienausschusses habe ich deutlich gemacht, dass ich von der Landesregierung erwarte, dass sie beim nächsten Haushaltsentwurf die landeseigenen Mittel erhöht und die Kontakte zur Regierung in Berlin auch jetzt schon intensiv nutzt. Denn neben den Familienferienstätten hängen auch die Müttergenesungswerke, Jugendherbergen oder das Freiwillige Soziale Jahr dann in der (finanziellen) Schwebe! Ich nehme hier die Ministerin beim Wort, dass man die Problematik verstehe und sich kümmern wolle. Ich hoffe zudem, dass die Mittelkürzungen abgewendet werden können bzw. dass die Kürzungen nicht in der Höhe kommen werden. Denn dann sehe ich unsere Einrichtungen vor großen Herausforderungen stehen.“