Skip to main content

#nahdran: Jenny Groß zeigt sich besorgt um die heimische Wirtschaft

Foto Besuch Wirtschaftsrat 2Im Gespräch mit dem Wirtschaftsrat der Sektion Westerwald während eines Treffens jüngst in Bad Marienberg stand die heimische Wirtschaft im Zentrum des Austauschs zwischen den Teilnehmern und Gastrednerin Jenny Groß MdL.

Der Wirtschaftsrat äußert seine Sorgen um den Industriestandort Rheinland-Pfalz, vor allem wegen der massiven Zurückhaltung der Unternehmen bei Investitionen.
Die heimische Landtagsabgeordnete Jenny Groß und die Landesgeschäftsführerin des Wirtschaftsrats Kerstin Raclet betonten, wie wichtig ein Handeln und Umsteuern der Politik in Berlin sei, damit die Lebensweise, wie man sie jetzt kenne, nicht wegbreche.

„Denn es geht eben nicht nur um große Unternehmen wie BASF, sondern eben auch um die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen in unserem Land, gerade in Rheinland-Pfalz und im Westerwaldkreis. Viele Firmen hadern derzeit mit dem Standort Deutschland und entscheiden sich, sofern sie aufgrund der Belastungen und Herausforderungen der letzten Zeit nicht Insolvenz anmelden, im Ausland z.B. zu produzieren. Dies kann und sollte nicht der Anspruch Deutschlands als Industrienation, als Land von ´Made in Germany´ sein. Wir müssen unsere heimischen Unternehmen hier halten“, so Groß und Raclet.

Gerade die energieintensiven Industrien leiden in der jetzigen Zeit besonders, da man bis dato noch keine Alternative zum Gas gefunden hat. Ganz konkret im Westerwald sind die Unternehmen zur Herstellung von Glas, Glaswaren und Keramik, sowie die Rohstoffindustrie, also z.B. die Verarbeitung von Steinen und Erden, von der Belastung und den Herausforderungen betroffen.

„Wir verfügen über das größte Tonvorkommen und unsere Betreibe müssen, um ihre Qualität bei Fliesen zum Beispiel zu halten, bei hohen Temperaturen brennen, dies geht noch nicht mit Wasserstoff“, betonte die Westerwälder CDU Landtagsabgeordnete Jenny Groß. Bei diesen Firmen schlagen die hohen Energiepreise hart zu. Und oben drauf kommt dann noch der Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel sowie die wachsenden Bürokratielasten. Dies sind heftige Herausforderungen, gerade für kleine und mittelständische Unternehmen“, so Groß weiter.

„Dadurch, dass es keine Alternative zum Gas gibt, ist zudem die CO2-Steuer eine weitere immense Belastung. Die berühmte ´Römertopf´-Keramik ist insolvent, die Fliesenproduktion des traditionsreichen Familienunternehmens Steuler ebenso. Im Bereich der Zierkeramik werden Brennöfen heruntergefahren und Schichtarbeit reduziert. Die zum heimischen produzierenden Gewerbe gehörende Rohstoffindustrie scheitert an der Genehmigung von Kurzarbeit. All das wird später zu Entlassungen führen und verursacht Unsicherheit, so dass die Investitionsbereitschaft der Unternehmen weiter abnimmt “, weiß Kerstin Raclet von Vorstandsmitgliedern der Wirtschaftsrat-Sektion Westerwald.

Die Gesprächspartner bekräftigen, dass die Wirtschaftspolitik in Deutschland insgesamt wieder grundsätzlich von der Wohlstandsmaximierung her gedacht werden muss: „Auch und gerade besonders um den Negativtrend bzgl. der Investitionen und Auslandsorientierung der Unternehmen aufzuhalten oder umzukehren.“

„Wir müssen uns am Ende doch alle Fragen, sowohl auf Landes- wie auch auf Bundesebene, was die Unternehmen bei uns benötigen. Welche Rahmenbedingungen brauchen sie, um Jobs und wirtschaftlichen Mehrwert zu schaffen? Welche Standortbedingungen müssen dafür vorherrschen? Welche Unterstützung, aber auch welche Freiheiten sind nötig, um Forschung und Entwicklung zu betreiben, wie kann das Anwerben von Fachkräften oder eine Offensive für die Ausbildung aussehen? Welche Auflagen staatlicher Seite braucht es und wo kann eine Entlastung bei Bürokratie und den Steuern herbeigeführt werden?

Die Menschen und Unternehmen in Deutschland, in Rheinland-Pfalz und im Westerwald sollen wieder mit Freude arbeiten können und nicht überlegen müssen, wie lange das Unternehmen noch durchhält und ob der Job sicher ist. Wir müssen den Erfinder- und Tüftlergeist wieder in den Fokus rücken und von staatlicher Seite die aktuell vorherrschende ´Liebe zum Verbieten´ ablegen – dies ist nicht zielführend für unser Land“, forderte Jenny Groß abschließend.