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Jenny Groß #nahdran: Tafel Westerwald blickt mit Sorge in die Zukunft - Anzahl der Kunden steigt

Erhöhte Energiekosten für den Tafelbetrieb erfordern zusätzliche Spenden

Die Tafeln in Deutschland leisten Hilfe von immensem Wert. Sie retten Lebensmittel, die sonst vernichtet würden, um damit hilfsbedürftige Menschen zu unterstützen. Mit dieser Idee leisten überwiegend ehrenamtlich tätige Menschen seit 1993 Hilfe. Die Tafeln Deutschland sind ausschließlich spendenbasiert, so auch im Westerwaldkreis. Hier hat das Diakonische Werk die Trägerschaft der Tafel Westerwald an insgesamt acht Ausgabestellen übernommen. Eine davon ist in Ransbach-Baumbach und dort waren die CDU-Landtagsabgeordnete Jenny Groß und der CDU-Vorsitzende des Ortsverbandes Ransbach-Baumbach, Michael Jung, kürzlich zu Besuch.

Die stellvertretende Leiterin des Diakonischen Werkes, Petra Strunk ist auch für die Koordination der Tafel im Kreis verantwortlich und steht immer wieder im Austausch mit CDU-Landtagsabgeordnete Groß. Anlass für diesen Austausch waren die Sorgen der Abgeordneten über die aktuelle Ausgangssituation der Tafeln.
„Während Corona war die Lage schon schwierig, aber durch den Ukraine-Krieg und die enorm gestiegenen Energiepreise ist der Zulauf an den Ausgabestellen der Tafel gewiss deutlich gestiegen,“ so Jenny Groß MdL bei ihrer Begrüßung.

Zusammen mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern Olaf Eklund und Monika Krüll gab Petra Strunk den beiden Politikern einen weitreichenden Überblick und resümierte kurz und bündig: Die Tafeln im Westerwald stehen vor großen Herausforderungen und sind mehr denn je auf Hilfe von Spenden angewiesen.

Die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg, die Inflation sowie die enormen Steigerungen bei den Energiekosten haben auch auf die Tafeln Einfluss: Der Bestand in den Lebensmittelmärkten ist weniger geworden, damit verringert sich automatisch auch der Anteil der Lebensmittel, der den Tafeln vorbehalten ist.

Gleichzeitig wächst die Zahl der Tafel-Kunden überproportional: Die Ursachen sind dieselben, die auch die Lebensmittelmärkte umtreiben, doch hier kommt noch ein weiterer Faktor zum Tragen: Die Inflation lässt die Preise in die Höhe schnellen, damit werden die ohnehin sozial Schwachen noch ein Stück schwächer. Strunk beklagt diesen Teufelskreis, macht es sehr deutlich: Es gibt immer mehr Kunden für weniger Ware.

Um jedoch möglichst vielen Menschen mit den Lebensmitteln helfen zu können, sucht das Diakonische Werk nach neuen Wegen und denkt derzeit über eine gestreckte Abgabe der Lebensmittel nach. Was, wie Strunk sagt, zu weiteren Problemen führen wird: Denn, wenn womöglich allen Tafelkunden der Einkauf nur noch 14-tägig statt wöchentlich ermöglicht werden kann, erschwert dies das Leben der Tafel-Kunden wieder um ein Stück. Die stellvertretende Leiterin Strunk stellt jedoch auch klar: Die Tafeln sind privat organisiert und es besteht daher kein gesetzlicher Anspruch auf Hilfe.

Die explodierenden Preissteigerungen für die Energie bedeuten auch für die Tafel Westerwald selbst eine große finanzielle Herausforderung: Das Benzin für die Fahrzeuge, die Heizkosten sowie die Strompreise für die notwendigen Kühlschränke müssen finanziell aufgefangen werden. Sorgenvoll blickt Petra Strunk in die Zukunft: „Die eingegangenen Spenden haben in der Vergangenheit die Ausgaben weitgehend decken können. Das bisherige Spendenniveau in 2022 ist ähnlich dem der vergangenen Jahre.“ Womit aber auch klar ist: Das wird nicht mehr reichen.

In Ransbach-Baumbach ist die Ausgabe der Lebensmittel in Absprache mit der Ausgabestelle in Höhr-Grenzhausen auf Freitag terminiert. Die genaue Absprache ist wichtig, um vor allem schnell verderbliche Lebensmittel zielführend abzugeben. Wer einen Nachweis der Hilfebedürftigkeit erbracht hat und registriert ist, wird in einem sich rotierenden Zeitfenster zur Abholung eingeteilt. Bis es jedoch soweit ist, waren schon viele fleißige Hände im Einsatz. Bei der Tafel Westerwald sind rund 430 ehrenamtliche Mitarbeiter an acht Ausgabestellen tätig.

Von den Abläufen konnten sich Jenny Groß MdL und Michael Jung auch vor Ort ein Bild machen, denn die Vorbereitung beginnt für die Freitagsausgabe am Mittwoch, wodurch die CDU-Politiker auch das Sortier- und Abholteam vor Ort kennenlernten.

Am Ende des sehr guten Austausches wurde vereinbart, sich im Laufe des Jahres erneut zu treffen. Landtagsabgeordnete Jenny Groß sagte, dass sie bereits für den nächsten Ausschuss Familie und Integration einen Berichtsantrag zur Situation der Tafeln gestellt hat und gerne die Informationen von ihrem Termin mit nach Mainz trägt.