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Jenny Groß im Gespräch mit der Autobahn West GmbH – „Wie steht es um die Planungen zu den Rastanlagen an der A3?“

Zum 1. Januar 2021 hat der Bund von den Ländern die Bundesautobahnen in Bundesverwaltung übernommen. Das Autobahnnetz wird somit bundesweit zentral verwaltet. Aus dem ehemaligen Autobahnamt Montabaur, als eine von 10 Dienststellen des Landesbetriebs Mobilität Rheinland-Pfalz, ist die integrierte Außenstelle Montabaur, die zur am gleichen Ort ansässigen Niederlassung West der Autobahn GmbH gehört, geworden. Die CDU-Landtagsabgeordnete Jenny Groß wollte genauer wissen, wie die Umstrukturierung verlief und hat sich über die aktuellen Maßnahmen in ihrem Wahlkreis informiert. Sie suchte den informativen Austausch mit dem früheren Leiter des Autobahnamts Montabaur und heutigen Direktor der Niederlassung West der Autobahn GmbH, Ulrich Neuroth.

Das hat sich geändert: Im Zuge einer Bundesfernstraßenreform wurde 2018 die Autobahn GmbH des Bundes gegründet, um das Fachwissen und Können aus 16 Ländern besser zu koordinieren. Seit dem 1. Januar 2021 liegt nun alles in einer Hand: Planung, Bau, Betrieb, Erhalt, Finanzierung und vermögensmäßige Verwaltung. Die nun zentrale Organisation verspricht sich mit der Bündelung eine Steigerung der Effizienz. Das Streckennetz der Autobahn GmbH mit Hauptsitz in Berlin umfasst rund 13 000 Kilometer, die durch insgesamt zehn regionale Niederlassungen, 41 Außenstellen und 189 Autobahn-Meistereien betreut werden. Die integrierte Außenstelle Montabaur gehört mit den Außenstellen Darmstadt, Frankfurt/Gelnhausen, Wiesbaden und Neunkirchen (Saar) zur Niederlassung West.

Mit rund 1400 Mitarbeitern und einem Streckennetz von rund 1.560 Kilometern betreut die Niederlassung West an ihren fünf Standorten und mit 22 Autobahn-Meistereien aktuell das größte Autobahnbestandsnetz aller zehn Niederlassungen. Der Zuständigkeitsbereich umfasst weite Teile von Rheinland-Pfalz, die Region Südhessen, das Rhein-Main-Gebiet und das komplette Saarland. Dabei rückt vor allen Dingen das Rhein-Main-Gebiet in den Fokus: Es ist das am meisten befahrene Verkehrsnetz in Deutschland. Zudem müssen mehr als 2000 Brücken und 400 Lärmschutzwände mit einer Gesamtlänge von 190 Kilometern überwacht und verkehrssicher gehalten werden.

Damit ist klar: Ulrich Neuroth steht seit dem Start der Autobahn GmbH mit seinem Team vor einer gewaltigen Herausforderung. In Montabaur fehlen zur Bewältigung der Aufgaben Fachkräfte, eine Besserung ist derzeit nicht in Sicht. Dabei schätzt Neuroth sich glücklich, ein engagiertes Führungsteam um sich scharen zu können, welches gemeinsam mit ihm immer wieder erneut die Spitzen abfängt. Mandy Burlaga, Leiterin der Stabsstelle Kommunikation, erläutert: „Die Renovierung eines Streckenabschnittes erfordert bereits im Vorfeld die sorgfältige Planung zum reibungslosen Ablauf der anstehenden Baustelle: Genehmigungen müssen eingeholt werden, die Änderung der Baustellenverkehrsführung sollte den Verkehrsfluss möglichst wenig beeinträchtigen und muss dennoch effizient gestaltet sein, Bau- und Zeitpläne sind bedarfsgerecht zu ermitteln und anzupassen.“
Dazu werden viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingebunden, im Ergebnis jedoch zu wenig und es dürften, laut Neuroth, gerne einige mehr sein. Besonders, wenn die Instandhaltung oder der Ersatz bzw. Neubau von Bauwerken wie beispielsweise Tunnel und Brücken ansteht, die besonders aufwändig sei.

Jenny Groß zollt den Ausführungen Respekt, während Burlaga und Neuroth, mit einem nachsichtigen Lächeln im Gesicht, hinzufügen: „Dabei stehen wir ausnahmslos immer in der Kritik der Verkehrsteilnehmer.“ Die entstehenden unvermeidlichen Beeinträchtigungen würden für Unmut sorgen.
Groß packt zudem die Gelegenheit beim Schopf und fragt nach den geplanten Lkw-Parkplätzen entlang der A 3 zwischen Nentershausen und Montabaur. „Schon seit Längerem ist von diesen Projekten nichts mehr zu hören. Jedoch schwebt dieses Schwert noch immer über den Bürgerinnen und Bürgern der Dörfer, denn es herrscht weiterhin keine Klarheit.“ Die Politikerin verbindet damit die Hoffnung, dass die Vorhaben vielleicht nicht verwirklicht werden und erbittet vom Niederlassungsdirektor West einen aktuellen Sachstand in der Causa PWC-Anlagen (Park- und Rastanlagen mit WC).

Doch Neuroth nimmt Jenny Groß ihren vorsichtigen Zweckoptimismus, mögen die Pläne derzeit zwar ruhen, vom Tisch sind sie jedoch keinesfalls. „Es ist seit Längerem Ruhe. Doch es ist unbenommen, dass weitere Park- und Rastanlagen auf der Strecke der A 3 zwischen Görgeshausen und Mogendorf benötigt werden. Die Zahl der Lkw für den Gütertransport steigt stetig,“ so Neuroth. Wann mit einer weiterführenden Aussage im Hinblick auf Planung zu rechnen sei, könne aktuell nicht final beantwortet werden. Das größte Problem, so erörtern es die Abgeordnete und der Leiter gemeinsam, sei das seit Jahren schwelende Gesprächsdefizit von Hessen und Rheinland-Pfalz aus der Vergangenheit, denn es handelt sich um mögliche Planungen, die die Landesgrenzen betreffen.

Dennoch erneuert die Landtagsabgeordnete Groß die Forderung, die fehlenden Rastplätze an die aktuellen Baumaßnahmen der Rastanlagen anzusiedeln und über eine Erweiterung kleinerer Parkplätze entlang der A 3 zu befinden, denn auch an mehreren Stellen sei es die Summe, die damit gesteigert werden könne und die beiden Standorte Girod für nicht mehr notwendig machen.

Insgesamt, so das Fazit von Neuroth, wurden mit Gründung der Autobahn GmbH viele Aufgaben und Anforderungen neu bewertet und aufgestellt, die sowohl Vor- als auch Nachteile bringen. „Eine abschließende Beurteilung ist mir nicht möglich. Weil wir uns, länger als ursprünglich geplant, noch in der Strukturphase bewegen“, erklärt Neuroth. Doch Burlaga und er zeigen verhaltenen Optimismus zur Bewältigung des anstehenden Aufgabengebietes.

Mit einem dicken Dankeschön für einen informativen Austausch verabschiedet Jenny Groß sich, es wird nicht das letzte Wiedersehen mit der Autobahn GmbH gewesen sein.