
Radweg Montabaur–Holler: CDU-Abgeordnete Jenny Groß fordert mehr Tempo bei Planung und Umsetzung
Westerwaldkreis,
– Die CDU-Landtagsabgeordnete Jenny Groß zeigt sich enttäuscht über die schleppende Umsetzung des geplanten Rad- und Fußwegs entlang der Landesstraße 326 zwischen Montabaur und Holler. Die jüngste Antwort der Landesregierung auf ihre Kleine Anfrage offenbart: Trotz einer bereits laufenden Machbarkeitsstudie ist noch kein Zeitplan für das notwendige Planfeststellungsverfahren in Sicht, ebenso fehlt ein grundsätzliches „Ja“ für den Rad-Fußweg.
„Die Menschen im Westerwald warten seit Jahren auf sichere Radwege – insbesondere entlang viel befahrener Strecken wie der L326“, so Groß. „Dass sich das Projekt noch immer in einer sehr frühen Phase befindet und kein konkreter Zeitrahmen für das weitere Vorgehen genannt wird, ist aus Sicht der Verkehrssicherheit nicht hinnehmbar.“
Die Machbarkeitsstudie, deren Erstellung im Dezember 2023 vergeben wurde, untersucht derzeit drei mögliche Varianten, aus denen eine Vorzugsvariante hervorgehen soll. Erst danach soll eine konkrete Planung folgen, einschließlich Schaffung von Baurecht und Sicherung der Finanzierung.
„Der Radweg zwischen Montabaur und Holler ist keine Zukunftsvision, sondern ein überfälliges Projekt seit sehr vielen Jahren für mehr Sicherheit und Lebensqualität“, so Groß weiter. „Ich fordere die Landesregierung auf, die Planungs- und Umsetzungsprozesse deutlich zu beschleunigen.“
Die Landesregierung nennt in ihrer Antwort zudem lediglich drei kleinere Radwegprojekte, die im Westerwaldkreis innerhalb der nächsten zwölf Monate realisiert werden sollen:
1. L 317 – Steinefrenz Bahnhof: Bau eines rund 300 Meter langen, fahrbahnbegleitenden Geh- und Radwegs.
2. B 8 – Hundsangen bis Wallmerod: Bau eines ca. 1,5 km langen Abschnitts, teils entlang der Fahrbahn, teils abseits.
3. K 176 – Niederahr bis Oberahr: Umwandlung eines bestehenden Gehwegs auf etwa 1,0 km Länge in einen kombinierten Geh- und Radweg.
„Drei Einzelmaßnahmen in einer Verbandsgemeinde von zehn im ganzen Kreis sind bei weitem nicht ausreichend für einen flächendeckenden Ausbau der Radinfrastruktur im ländlichen Raum“, stellt Groß klar. „Es ist ein bewusstes Missachten der nördlichen Landkreise in dem Thema zu beobachten.“ So wurde im Westerwaldkreis in den vergangenen vier Jahren kein einziger Radweg entlang von Bundes-, Landes- oder Kreisstraßen durch das Land fertiggestellt – ein alarmierender Befund.
„Der Ausbau der Radinfrastruktur darf nicht am Tempo der Landesregierung scheitern. Wir brauchen endlich sichtbare Fortschritte – nicht nur Ankündigungen“, betont Landtagsabgeordnete Groß abschließend.