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Jenny Groß: Die Landesregierung muss bei ihren Inklusionsplänen das Kind in den Mittelpunkt stellen, nicht die eigene Ideologie!

thumb Rede Afd InklusionRedebeitrag zum Antrag der AfD: „Vernunft statt Ideologie: Inklusion mit Augenmaß, Förderschulen stärken - unverantwortliche Pläne der Landesregierung stoppen“

 

Sehr geehrte Frau Präsidentin/ sehr geehrter Herr Präsident,
Sehr geehrte Damen und Herren,

es gilt für uns als CDU-Landtagsfraktion nach wie vor: Nicht jedes Kind die gleiche Schule, sondern für jedes Kind die geeignete Schule!

Wir sind nicht gegen Inklusion, aber gegen die Methode der Landesregierung, die hier versucht, Inklusion mit der eisernen Brechstange und bar jeder pädagogischen wie didaktischen Praxis durchzusetzen. Das Kind, und zwar jedes Einzelne, steht im Mittelpunkt und muss mit seinen individuellen Fähigkeiten, Fertigkeiten, Möglichkeiten und seinen Rahmenbedingungen, die es an der Schule erfährt, im besten Fall einen Abschluss erzielen und dem Arbeitsmarkt später zur Verfügung stehen. Was muss also getan werden?

  • Wir brauchen eine frühestmögliche und zielgenaue Förderung, Individualität statt Gießkanne mit ideologischen Scheuklappen.
  • Wir brauchen entsprechend ausgestattete Räume und Material.
  • Wir brauchen Zeit.
  • Wir brauchen starke Förderschulen!
  • Und vor allem: Wir brauchen mehr Personal!

Unsere Förderschulen wie auch die Schwerpunktschulen stehen vor enormen Herausforderungen. Wie sagte eine Schulleiterin jüngst: „Wie sollen hochautistische Kinder mit Eigen- und Fremdgefährdung unterrichtet und gefördert werden sollen, ist mir ein Rätsel. Wir sind an unserer Grenze!“

Die Forderung der Lehrer und Verbände ist klar: es braucht für eine gelingende Inklusion pro Klasse einen Grundschullehrer und ein Förderschullehrer. Wir brauchen kleinere Klassen und schulbasierte Therapien, gemäß der Beeinträchtigung der Kinder.
Doch was alles müssen die Kolleginnen und Kollegen kurz vor den Pfingstferien miterleben? „Dilettantisch und ignorant“- so titelte kürzlich die Rheinpfalz.

Es wird eine neue Förderschulverordnung und eine verpflichtende Inklusion für alle verkündet.

Am gleichen Tag erfahren die Schulen im ADD-Bezirk Neustadt an der Weinstraße, dass sie zwanghaft Kolleginnen und Kollegen im sogenannten Kettenverfahren in den Norden abgegeben müssen. Wir sprechen von 75 Lehrkräften, die in Summe in den nächsten Jahren versetzt werden, nicht etwa, weil sie vor Ort nicht gebraucht werden, Ihre Arbeit nicht wertgeschätzt wird oder sie dies aus privaten Gründen wünschen: Nein! Auch herrscht dort keine Überbesetzung. Sie alle leisten - trotz der Bedingungen- großartiges! Das Gegenteil ist der Fall verehrte Damen und Herren!

Es herrscht ein eklatanter Lehrermangel an den Schulen, einige Schulen, insbesondere die Förderschulen im Norden des Landes und in der Landeshauptstadt Mainz sind davon betroffen.
Die jahrzehntelangen Versäumnisse der Landesregierung soll nun von engagierten und angesehenen Lehrkräften aus den südlichen Bezirken von Speyer, Hassloch, Bad Dürkhein, Germersheim usw. ausgebadet werden - gegen ihren Willen!

Funktionierende und eingespielte Kollegien, die die Kinder kennen, denen vertraut wird, die geschätzt werden, diese sollen versetzt werden. Was das für die Kinder, die Schulen, Kolleginnen und Kollegen, Familien, Eltern usw. bedeutet, scheint Ihnen, Frau Hubig, egal zu sein. Auch was dies für Konsequenzen im Bildungssystem hat, denn auch die Schwerpunktschulen sind von dieser Maßnahme des Landes betroffen, scheint Ihnen, der Regierung, nicht bewusst zu sein.

Unsere Lehrerinnen und Lehrer haben deutlich mehr verdient, wie diesen weiteren Schlag ins Gesicht. So sieht also die Wertschätzung der Landesregierung aus!
Ich würde mich schämen! Ich möchte nicht in der Haut der betroffenen Schulleitungen und Personalräte stecken, die hier unverschuldet in Not geraten und Entscheidungen treffen müssen!

Ebenso ist es eine weitere Frechheit aus dem Bildungsministerium, aber leider keine Neuigkeit, dass Sie auf Fragen der Presse oder auf Kleine Anfragen der Opposition keine Antworten geben oder im Nebel verharren- sieht so eine klare Linie und ein guter Umgang mit den EIGENEN Mitarbeitern als Dienstherr aus? Sie behandeln ihre Lehrkräfte wie Spielfiguren!

Für uns als CDU-Landtagsfraktion ist und bleibt klar: wir stehen zu all unseren Schulformen und fordern rasche Klarheiten für alle Lehrerinnen und Lehrer im südlichen Rheinland-Pfalz!

Die gesamte Rede können Sie hier anhören.