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Gespräch zur wirtschaftlichen Situation im Kreis mit der IHK - „Rheinland-Pfalz nur Mittelmaß in der neusten Studie!“

Die Westerwälder CDU-Landtagsabgeordnete Jenny Groß traf sich jüngst zu einer weiteren Gesprächsrunde mit Fabian Göttlich, Geschäftsführer Interessenvertretung der Industrie- und Handelskammer-Koblenz. Hauptthemen des Austausches waren die Herausforderungen der Corona-Pandemie für die Unternehmen und die Lage der heimischen Wirtschaft insgesamt.

Als Vertreter der Unternehmerinnen und Unternehmer setzt sich die IHK gegenüber der Politik für die Interessen der gewerblichen Wirtschaft ein und ist somit das Sprachrohr der regionalen Unternehmer in die Landes-, Bundes- oder Europapolitik.

Fabian Göttlich berichtete von den Erfahrungen der Unternehmen im letzten Jahr und zeigte sich erfreut, dass die eigens eingerichtete Corona-Hotline sowie die unterschiedlichen Unterstützungs-Angebote seitens der IHK für ihre Mitglieder nun immer weniger in Anspruch genommen werden.
„Grund dafür sind einerseits die Lockerungen und die sinkenden Inzidenzen, andererseits haben die meisten der Unternehmen die finanziellen Corona-Hilfen ausgezahlt bekommen, sodass sich die Fragen zu den Anträgen o.ä. minimieren.
Zu Beginn der Krise wurden die Hotline sowie die Unterstützungsmaßnahmen jedoch stark nachgefragt, vor allem bei Fragen zu den Corona-Hilfen und den Hygienekonzepten“, so Göttlich.

"Mit Blick auf die kommenden Monate erhoffen sich insbesondere die lange von behördlichen Schließungen betroffenen Unternehmen wie Gastronomie, Hotellerie oder Fitnessstudios zuverlässige und verständliche Corona-Regeln. Mit der 24. Corona-Bekämpfungsverordnung wurden Vorgaben harmonisiert, das ist der richtige Weg für dauerhafte Öffnungsperspektiven“, erklärte Fabian Göttlich.

„Darüber hinaus hat Corona deutlich vor Augen geführt, wie wichtig Digitalisierung, vernünftiges Internet und Mobilfunkt sind und was in den letzten Jahren diesbezüglich eher versäumt wurde“, berichtete Göttlich weiter.
Jenny Groß, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Landtag, betonte die Wichtigkeit von Digitalisierung insgesamt – egal für welchen Bereich oder für welche Branche:
„Ohne eine vernünftige Verbindung und ohne entsprechende Endgeräte kann weder digitaler Unterricht von zu Hause noch Home-Office stattfinden. Dabei war es genau das, was uns die letzten Monate täglich begleitet und vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern die Arbeit erhalten hat. Viele Unternehmen waren Digital bereits gut gerüstet, jedoch müssen wir all unsere Unternehmen diesbezüglich unterstützen und auch über die Arbeit der nahen Zukunft nachdenken, denn viele wünschen sich weiterhin die Möglichkeit des Home-Office.“

Abschließend stellte Fabian Göttlich die IHK-Umfrage zur Landtagswahl 2021 vor, die Anfang Februar diesen Jahres veröffentlicht und im Rahmen der IHK-Konjunkturbefragung im Winter 2020/2021 durchgeführt wurde.
Die heimischen Unternehmen stellen dem Land mit der Note 2,9 ein eher mittelmäßiges Zeugnis bei der Frage nach der Gesamtnote für den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz aus . 51 Prozent der Befragten urteilen, dass es aus Sicht der Unternehmen in den letzten 5 Jahren keine Veränderung in der Entwicklung des Wirtschaftsstandortes RLP gab. 11 Prozent der Unternehmen bewerten den Standort sogar schlechter als noch vor fünf Jahren. Demgegenüber stehen 38 Prozent der Unternehmen, die die zurückliegende Entwicklung als positiv bewerten.

Im Bereich der Zufriedenheit der befragten Unternehmen stellen diese der Landesregierung ein schlechtes Zeugnis aus. Die Note 3,8 wird im Bereich Breitband und Mobilfunkanbindung vergeben, die Qualität der Verkehrsinfrastruktur erhält die Zufriedenheitsnote 3,0 und im Bereich der Digitalisierung der Schulen fällen die Unternehmen ein verehrendes Urteil: Note 4,4.
Bei keinem anderen Standortfaktor in der Umfrage ist die Diskrepanz zwischen Wichtigkeit (Note 1,9) und Zufriedenheit (besagte 4,4) so groß. Die Unternehmen der IHK beschreiben, dass es in diesem Bereich dringend eine Weiterentwicklung braucht – von der „technischen Ausstattung der Schulen, zur Verankerung von digitalen Konzepten und ökonomischen Wissen in den Lehrplänen, bis hin zur Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte.“

Insgesamt, so Jenny Groß, seien die Umfrageergebnisse besorgniserregend für die IHK und sollten der Landesregierung zu denken geben. Die Abgeordnete erklärte weiter: „Wenn Schüler mit einer durchschnittlichen Note von 3,4 benotet werden, machen sich diese meist Gedanken über Verbesserungsmöglichkeiten und suchen das Gespräch. Die Landesregierung scheint mit dem erteilten Zeugnis der heimischen Unternehmen jedoch recht zufrieden zu sein, obwohl sie dringend Nachbessern müssen, damit sich die in RLP beheimateten Unternehmen hier wohlfühlen! Hier erwarte ich mehr von der Landesregierung, wenn sie den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz nachhaltig stärken wollen.“