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Zum Frühstück beim THW - Landespolitik zum Austausch bei THW Montabaur

„Nah dran“ – das Motto der Landtagsabgeordneten Jenny Groß gilt ebenso für den den Rheinland-pfälzischen Spitzenkandidaten der CDU, Christian Baldauf. Zusammen besuchten sie den Ortsverband des Technischen Hilfswerks (THW) in Montabaur, um vor Ort mehr über deren Arbeit zu erfahren. Bereits am frühen Morgen trafen sie sich und frühstückten gemeinsam mit Kaffee und mitgebrachten Brötchen.

Baldauf selbst ist in seiner Heimat Frankenthal beim örtlichen THW Mitglied und er kennt die Sorgen und Nöte der Kameraden. Er zeigte sich beeindruckt über das Gelände und die Ausstattung in Montabaur. „Da sind wir auch besonders stolz darauf,“ erklärte der Ortsverband-Vorsitzenden Marc Winzen. Bereits während des Rundganges gab es intensive Gespräche, vor allem war die Ausübung des Ehrenamtes ein wichtiges Thema. Die zunehmende Bürokratie, eine gewünscht qualifizierte Ausbildung, fehlende Ausbildungslehrgänge und die Digitalisierung gerieten zunehmend in den Mittelpunkt. Ein junger Kamerad erzählte, wieviel Urlaub er sich nehmen muss, um die notwendigen Lehrgänge zu absolvieren und schildert, dass viele Arbeitgeber kein Verständnis für dieses Ehrenamt zeigen. Insgesamt leistet das THW Montabaur mit etwa 70 Frauen und Männern rund 5000 Stunden Ehrenamt, was jedem Einzelnen sehr viel abverlangt. Corona hat die Thematik noch einmal verschärft, weil gerade die Jugendlichen wegen den Abstandsregeln zeitversetzt ausgebildet werden. „Das kostet natürlich mehr Zeit,“ argumentiert Winzen, weiß aber um die Notwendigkeit. Schlimmer belastet ihn und seine Vorstandskollegen der erhebliche Aufwand, den sie in der Organisation betreiben müssen. „Da müssen Belege zum Teil dreifach kontrolliert werden, um dann umständlich auf dem Postwege zugestellt zu werden“ klagt Arno Vetter. Eine digitale Bearbeitung ist dem sicherheitseingestuften THW nicht so einfach erlaubt. „Doch gerade das,“ sagt Winzen,“ würde eine enorme Zeitersparnis bringen.“ Er wünscht sich ein modern digitales System, entsprechend verschlüsselt und einen dazugehörigen ausreichenden Breitband-Ausbau.

Etwas schwierig wird den engagierten Ehrenämtlern auch die Weiterbildung gemacht. Im Zuge einer Zentralisierung vor einigen Jahren gibt es bundesweit lediglich noch drei Ausbildungsstätten. Diese sind meist überfüllt, so dass von dem Antrag bis zum Beginn einer zusätzlichen Ausbildung locker mal zwei bis drei Jahre vergehen. Darüber ist Arno Vetter empört: „Jungen engagierten Leute werden so Steine in den Weg gelegt, es kommt vor, dass sie sich dann in eine andere Richtung entscheiden. Das ist sehr schade.“ Vieles erledigt das THW Montabaur auch in Eigenregie. So haben sie vor Jahren ihr Gebäude, wo sie sich engagieren, selbst gebaut. „Das ist“, bedauern Winzen, Vetter und Dommermuth, „mittlerweile in die Jahre gekommen.“ Es gibt dort keine richtigen Umkleideräume für Frauen. Ebenso schwierig ist es für die Jugendlichen. „Ein zusätzlicher Sozialraum wäre notwendig.“ Winzen bemängelt auch die Zusammenarbeit mit den ansässigen Feuerwehren. Obwohl das THW oftmals über eine bessere Ausstattung verfügt, werden sie zu Einsätzen vergleichsweise wenig angerufen. Er bittet Baldauf um eine bessere Strukturierung und Vernetzung. Besonders wurde am Ende auch über die herausragende Jugendarbeit beim THW in Montabaur gesprochen. „Hier wird mit großem Aufwand und Engagement eine sehr gute Förderung von jungen Nachwuchskräften gelebt. Danke, Sie leisten damit nicht nur einen Beitrag für Ihre Zukunft, sondern auch einen für das gesellschaftliche Miteinander,“ sagte Jenny Groß MdL.

Mit einem herzlichen Dankeschön für das konstruktive Gespräch verabschiedeten sich die Verantwortlichen des THW Montabaur von den Landespolitikern. „Sie gehören genauso zur Blaulichtfamilie wie die Feuerwehr und die Polizei, wir danken Ihnen,“ so Baldauf und Groß. Mit diesen Worten und dem Überreichen einer „Merci-Packung“ an den Vorsitzenden Winzen ging es weiter zum nächsten Termin in Montabaur.