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Ohne Landwirte keine Landwirtschaft – doch woher nehmen?

Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Westerwald/Osteifel beklagt fehlende Ausbildungsmöglichkeiten

Der CDU-Landtagsabgeordneten Jenny Groß war es ein besonderes Anliegen, möglichst bald nach ihrem Amtsantritt dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Westerwald/Osteifel in Montabaur einen Besuch abzustatten. Der Leiter des DLR, Johannes Noll, und die Fachbereichsleiter Ute Pötsch und Sebastian Turck hießen sie herzlich willkommen und gaben ihr einen Überblick über ihre Tätigkeiten.

Die DLR, sechs Stück gibt es, in Rheinland-Pfalz sind als untere Behörde dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau unterstellt. Zu ihren Aufgaben zählen unter anderem die Beratung der landwirtschaftlichen Betriebe, die Aus- und Weiterbildung der Landwirte, die Landentwicklung und die Entwicklung von Kindergarten- und Schulverpflegung.
Johannes Noll sieht den Westerwald als sogenanntes Grünland generell gut aufgestellt. Es will heißen, dass der Westerwald über eine Vielzahl von Acker- und Grünflächen verfügt, die sowohl den Acker- und Gemüsebau als auch die Nutztierhaltung ermöglichen. Doch die Landwirte beklagen zunehmend schwindende Einnahmen und hohe Auflagen. Daher sieht Noll sich mit dem DLR in der Verantwortung, die Landwirte zu beraten und entsprechende Zuteilungen zu beantragen. Leider, so klagt der Amtsleiter, fehlt ihm schlicht Personal, was ihm durch eine Strukturreform nicht mehr zugeteilt wird. Gravierend in diesem Zusammenhang beurteilt Noll die Situation, dass er in Montabaur seit dem vergangenen Jahr keine Aus- und Weiterbildungen für Landwirte mehr anbieten kann. Doch gerade sie werden für die Zukunft gebraucht.

Ute Pötsch ist im DLR für Ernährungsbildung und –beratung zuständig. Sie koordiniert Zuständigkeiten und entwickelt Ernährung unter Beachtung von nachhaltigen Aspekten wie Klimaschutz, Regionalität, Vermeidung von Lebensmittelverschwendung weiter. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit gilt der Verbesserung der Kindertagesstätten- und Schulverpflegung, um möglichst ernährungsbedingte Krankheiten zu vermeiden.

Unter Sebastian Turcks Augen entwickelt sich das Land weiter. Er ist für die Bodenordnung zuständig, zu der vor allen die Flächenbereinigung zählt. Damit betreibt er mit seinen Mitarbeitern wahrlich eine Sisyphus-Arbeit, weil es in einem Raumordnungsverfahren oftmals sehr viele Bodeneigentümer gibt, deren Bedürfnisse in gerechtem Ausgleich zueinander gebracht werden sollen. „Das ist oft langwierig und dauert Jahre“, weiß Turck, „ doch wenn es gelungen ist, ist die Freude umso größer.“

Jenny Groß war beeindruckt von dem vielfältigen Aufgabengebiet des DLR und dankte dem Team um Johannes Noll für die informativen Einblicke. In naher Zukunft will sie erneut zum DLR, um gemeinsam mit dem Amtsleiter die Bildungsmöglichkeiten zu eruieren.